Hallo du schöner Mensch!
Solltest du zufällig über diesen Blog gestoßen sein und nicht wissen mit wem du es zu tun hast, lass mich dir kurz etwas über mich erzählen.
Mein Name ist Carolin Reich. Ich bin freiberufliche Illustratorin aus Hamburg. Ich mache Characterdesigns, Storyboards, Zeichnungen für Erklärfilme. Concept- und Gameart und alles wofür man noch so meint, dass ich stilistisch passen würde.
Dazu – und das ist wahrscheinlich sogar wichtiger – veröffentliche ich eine Fantasy-Comic-Serie im Eigenverlag (also ganz alleine, ohne zusätzlichen Autor, Zeichner, Vertrieb, Marketing) und vertreibe eine eigene Merchandise-Kollektion unter meinem Label CRiD.
Davon bestreite ich insgesamt meinen Lebensunterhalt.
Klingt erst mal ziemlich cool, oder? Ist es auch und ich möchte nichts anderes machen 😀
Allerdings ist mir zuletzt eine zunehmende Diskrepanz zwischen der Außenwahrnehmung meiner Tätigkeit (vor allem im Bezug auf das Selfpublishing) und dem tatsächlichen Ist aufgefallen. Und auch die ‚Lohnt sich das, eigentlich?‘ – Frage wurde mir einmal zu oft gestellt.
Und da dachte ich… lasst uns doch einfach mal über die echten Zahlen sprechen. Und zwar die, die die Conventions und die Comics betreffen. Zum Thema Freelance gibt es genug andere und bessere Beiträge.
Keine Sorge, das soll hier jetzt keine Mimimi – schaut wie mies das aussieht – mein Laden läuft nicht, werden. Und auch kein „Schaut wieviel ich umgesetzt habe, ich bin so toll bestätigt mir das!“
Sondern einfach nur… So schaut’s aus – Zahlen und Infos dazu 😀
Was damit dann jeder anfängt, ist ihm selbst überlassen. Ich würde mich aber tatsächlich sehr freuen, wenn es vielleicht im Anschluss einen regen Austausch gibt und vielleicht auch andere ihre Zahlen offenlegen. Ich denke das hilft allen sich selber ein bisschen besser einordnen zu können oder ein Gespür für den ‚Markt‘ zu bekommen.
So genug Vorgeplänkelt. Los geht es.
Wie verdienst du insgesamt dein Geld? Wie ist deine Zeiteinteilung?
Kannst du vom Comiczeichen/Conventions leben?
Sowas von nicht! 😀
Mein Hauptgewinn, ca. 75% generiere ich aus Freelance-Aufträgen, die ich von zu Hause aus für verschiedene Kunden im Home-Studio erledige.
Dafür verwende ich über das Jahr gerechnet 40% meiner regulären Arbeitszeit (8 Stunde, 5 Tage die Woche)
20-30% Zeit gehen für administrative Tätigkeiten drauf. Buchhaltung, Marketing. (Blogs schreiben ;D)
Das heißt ich habe noch mal etwa 30-40% für meine Comictätigkeit und die anderen Projekte, die ich in Eigeninitiative anschiebe + natürlich alle Feierabendzeit und Wochenenden. Die plane ich nicht regelässig ein, aber passiert häufiger, als dass ich es nicht mache 😉
Und Conventions sind auch naturgemäß immer am Wochenende.
Unterm Strich. Stecke ich die meiste Energie, Zeit und auch Leidenschaft in meine eigenen Projekte, generiere damit aber nur 25% meines Gesamtgewinns, wenn nicht sogar noch ein bisschen weniger.
Die reinen Umsätze zwischen Eigenprojekten und Freelancejobs, unterscheiden sich dabei gar nicht so stark. Wahrscheinlich so 40% Eigenprodukte, 60% Aufträge.
Allerdings habe ich für die Eigenprodukte deutlich höhere Kosten, zusätzlich zu meinem Studio-Unterhalt und Webseiten, die ich für beide Bereiche brauche.
Da sind vor allem die Druckkosten für die Produkte, insbesondere die Bücher, dazu Reisekosten, Messetische, Dekoration und Werbemittel (Rollups, Tischdecken, Flyer)
Wieviel verdienst du auf Conventions? Was ist für dich eine gute Convention? Wann hat es sich gelohnt?
Ich bin prinzipiell immer erst einmal zufrieden, wenn ich mit keinem Minus nach Hause fahre. Das muss sein, wenigstens Null. Also alle Unterkunfts-, Reise, Verpflegungs-, Tisch- und Druckkosten sind gedeckt. Dazu nutze ich Conventions auch um allgemein bekannter zu werden, neue Kunden zu gewinnen (ja, das funktioniert für mich) und vor allem meine Comics zu vertreiben, weil das langfristig mein Ziel ist. Hauptsächlich Comics zu machen und davon zu leben. Ob das irgendwann mal was wird… schauen wir mal.
Heißt also, wenn ich zwar ganz viel Geld verdient habe, aber nur über Merchandise und/oder Zeichnungen aber keinen einzigen Comic los geworden bin – bewerte ich die Veranstaltung für mich insgesamt eher schlechter, als eine, die vom Umsatz vielleicht nur semi-optimal lief, aber wo fast alles über Comics lief, oder ich im Anschluss vielleicht noch tolle neue Kontakte oder im besten Fall einen größeren Auftrag mit nach Hause nehmen kann.
(Die kommen in der Regel zeitversetzt zwischen 3-6 Monaten, habe ich festgestellt. Eine direkte Beurteilung ist deswegen meistens schwierig)
Ja, ja – schön und gut. Jetzt sag doch endlich mal, was verdienste, hä?
Das ist natürlich abhängig von der Größe und Bekanntheit der Convention, aber ich rechne im Durchschnitt mit.ca. 200-300€ Umsatz pro Veranstaltungstag. (Brutto)
Alles darüber ist gut, und alles darunter eher schlecht.
Gut heißt, dass man dann mal einen Tagesumsatz von 400€ bis max. 500€ hat (Mehr habe ich noch nie geschafft) Das passiert bei zehn Veranstaltungen vielleicht 1-2-mal.
Weniger gut, also tendenziell nur das Soll erreicht passiert mir selten. Letztes Jahr hatte ich das aber zweimal, bei zwölf Veranstaltungen insgesamt.
Entsprechend kalkuliere ich meine Aufwandskosten.
Große umsatzstarke Veranstaltungen, wie zum Beispiel die ComicCon Stuttgart oder der Comic Salon Erlangen, dürfen bis ca. 200€ max. 300€ kosten.
Bei letzterem muss ich mir aber schon sehr sicher sein, dass es gut laufen wird, oder ich habe einen anderen Grund warum ich da unbedingt dabei sein will. (50-150€ der Tisch, der Rest Anfahrt etc.) Ich versuche aber lieber darunter zu bleiben.
Logisch.
Ein Tagesveranstaltungen maximal 60€. Am liebsten sind mir natürlich die, wo ich einfach hinkomme, vielleicht nur 20€ für den Tisch bezahle und sonst aber keinen Aufwand habe Außer eben da zu sein.
Um gekehrt geht natürlich auch. ‚Gratis‘ Tisch, aber ich habe nur die Anfahrt. Sowas nehme ich gerne mit, wenn sich die Möglichkeit ergibt.
Alles darüber ist nicht ‚rentabel‘. Ich drucke nichts extra für Cons, sondern habe immer ein Sortiment auf Lager, dass ich ständig erweitere oder ausdünne. Aber ich habe im Hinterkopf, dass ca. ein Drittel meines Umsatzes Druckkosten sind. Merchandise, wie Postkarten und Prints haben dabei deutlich bessere Margen als Comics, also das was unterem Strich für mich bleibt, wenn ich eines verkaufe.
- Prints (80-95% Gewinnspanne)
- Anhänger/Lesezeichen (75% Gewinnspanne)
- Comic (66% Gewinnspanne)
Da Bücher dafür aber teurer sind, muss ich insgesamt weniger verkaufen um auf denselben Gesamtumsatz zu kommen.
Heißt, wenn ich durchschnittlich 100€ Aufwand habe um da zu sein, muss ich ~ 150€ Umsatz haben damit ich erst mal auf Null bin.
Alles darüber ist dann Gewinn, abzüglich der 33% für die Druckosten.
Das schaffe ich eigentlich immer. Wenn ich entsprechend kalkuliere. Das letzte Mal schief ging das vor Drei Jahren auf meiner ersten Connichi, noch relativ am Anfang meiner Conventionphase. Da haben Tisch und Hotelkosten alles gefressen, was ich eingenommen habe und von dem Druck und Verpflegungskosten will ich gar nicht reden ;D
Wie setzten sich deine Conventionumsätze zusammen?
Fifty-Fifty
Merchandise/Livezeichnungen – Bücher. Zuletzt war de Tendenz aber steigend bei den Büchern und ich fange an, das Merchandise zu reduzieren 🙂
Zeichnungen sind rückläufig, weil ich nicht mehr viel Platz auf dem Tisch habe und eigentlich eh nur noch gerne zeichne, wenn sonst wer am Stand ist und kommunizieren kann. Ich mag es nicht nach unten zu schauen und nichts mitzubekommen. Deswegen bewerbe ich das weniger.
UND WAS IST JETZT MIT DEN BÜCHERN??? WIEVIEL VERKAUFST DU VON DENEN?? WIE GROSS SIND DEINE AUFLAGEN?? Was kostet ein Buch?
Ich habe Zahlen versprochen und werde Zahlen liefern.
Ich produziere in 100er Auflagen, wenn von denen nur noch 10-20 Bücher da sind und Conventions anstehen drucke ich nach.
Der Oneshot – Königin der Nacht erschien März 2015 (30 Seiten. SW 6€, A5) und hat die 100 innerhalb eines Jahres verkauft. Als die weg waren habe ich 100 nachgedruckt und davon jetzt IMMER NOCH ungefähr 60 da 😀
Dieser Comic hat wohl seine Grenze deutlich erreicht. Wenn die irgendwann mal weg sind, sind sie auch weg^^ Den tracke ich leider nicht so genau, wie meine Serie, weswegen ich nicht genau weiß wieviel tatsächlich im Umlauf sind. Bin zu faul zu zählen.
Vom Anfang 1 erschien im Mai 2016.
Verkauf 15€ – Produktionskosten pro Buch 5,13€
76 Seiten, Vollfarbe. US-Standard-Comicformat.
111 Exemplare (Eines für mich, zehn zum vertauschen/verschenken/Rezensionen, der Rest verkauft.)
November 2017 wurde mit neuem Cover nachgedruckt (101)
Aktuell habe ich davon noch 17 rumliegen. Wird also bald wieder nachgedruckt.
Sicher verkauft und nicht verschenkt/vertauscht/sonst wie unter die Räder gekommen: 179.
Vom Anfang 2 erschien Mai 2017
Verkauf 17,50 € – Produktionskosten pro Buch 5,51 €
84 Seiten, Vollfarbe. US-Standard-Comicformat.
111 Exemplare (Eines für mich, zehn zum vertauschen/verschenken/Rezensionen, der Rest verkauft.)
Oktober 2018 wurde nachgedruckt (100)
Aber bisher noch keines verkauft. Ich habe noch genau 2 der ersten Auflage
Sicher verkauft und nicht verschenkt/vertauscht/sonst wie unter die Räder gekommen: 98.
Vom Anfang 3 erschien Mai 2018 (erkennt ihr ein Muster ;D)
Verkauf 17,50 € – Produktionskosten pro Buch 5,56 €
92 Seiten, Vollfarbe. US-Standard-Comicformat
111 Exemplaren (Eines für mich, zehn zum vertauschen/verschenken/Rezensionen, der Rest verkauft.)
Noch kein Nachdruck. wahrscheinlich Mitte des Jahres 2019
Sicher verkauft und nicht verschenkt/vertauscht/sonst wie unter die Räder gekommen: 78.
Was die Conventions angeht, verkaufe ich Durchschnittlich 4 erste Bände und 1-2 von Band 2 und 3 pro Conventiontag.
Comiccons funktionieren dabei besser. Da verdoppelt sich das, also 8-10, 2-5, 2-5
Kleine Eintages-Mangamessen. Eher nur die Hälfte. Da verkaufe ich gerne mal ‚nur‘ 1-3 vom ersten und die Folgebände gar nicht. Oder auch einfach mal gar keinen 😀
Oder gar keinen ersten, aber jemand holt noch Band 2 und 3 nach. Das bedingt sich durch den Seriencharacter.
Spannend dabei ist übrigens die Entwicklung der Zahlen über die Jahre 2016-2018 vor allem von Vom Anfang – Band 1.
Im ersten halben Jahr (2016) habe ich 49 Exemplare verkauft. (Auf Messen oder Online) Es gab damals elf Vorbestellungen, größtenteils Freunde und Bekannte (logisch)
Im zweiten Jahr 2017,
- Band 1 – 53
- Band 2- 58 (18 davon über Vorbestellungen (Einzeln oder 1+2 zusammen), ohne Sympathiekäufe von Freunden.)
Drittes Jahr 2018
- Band 1 – 77
- Band 2 – 40
- Band 3 – 78 (35 über Vorbestellungen, Einzeln oder Bundle)
Band 2 hat in seinem zweiten Verkaufsjahr also weniger umgesetzt als im ersten, was bei einer Serie, aber wahrscheinlich ganz normal ist. Ich rechne damit, dass es von Band zu Band eigentlich immer weniger Leser werden, weil nicht jedem immer alles gefallen wird.
Etwa die Hälfte derjenigen die sich Band 1 geholt haben, hat sich aber auch Band 2 geholt und von denen dann auch 76% den Folgeband. Also noch ca. ein Viertel Leserschwund.
Leserschwund klingt ja erst mal gruselig, aber da die Umsätze des ersten Bandes von Jahr zu Jahr ansteigen, bewerte ich die Tendenz der Serie insgesamt als positiv 😊
Soviel ist das ja nicht. Aber den Comic gibt’s ja auch als Webcomic. Also hast du bestimmt online indirektes Einkommen?
Ich habe einen Patreon für den Comic, der monatlich ~22 US-Dollar generiert. Nein, da fehlt keine Null. 😉
Das ist super, davon kann ich mein Photoshop-Abo. bezahlen und mir auch ab und an ein Plugin dafür kaufen – womit ich den Comic erstelle.
Außerdem nehme ich am Revenue-Sharing von Tapas teil.
Da verdiene ich ein paar Cent über Werbung und das was mir die Leute über Währungen der Seite spenden. Insgesamt meistens so 50ct bis 1$ im Monat.
Auszahlen lassen kann man sich das ab 25$ und im Moment habe ich knapp 18$ in meinem Account gebunkert. Hihi, wenn ich die habe lasse ich davon wieder Beilagen für einen Comic drucken (Postkarten)
Was sicher auch interessant ist – Zugriffszahlen Webcomic.
Auf Tapas lesen aktuell 768 Leute den Comic, Auf Webtoons 564 und auf Animexx 256.
Pro Update auf Tapas kommen immer 2-3 Leser dazu, einer verschwindet dann wieder. Webtoons und Animexx tut sich nicht mehr viel im Wachstum.
Animexx hat dabei aber von allen Plattformen die aktivste Community, vor allem wenn man die vergleichsweise wenigen Leser bedenkt. Ich möchte die Plattform nicht missen.
Und auf meiner eigenen Webseite habe ich mindestens zwei, weil die dort kommentieren. 😀
Ich tracke da die Zugriffszahlen nicht, deswegen weiß ich es nicht, wieviel dort tatsächlich lesen. Denke aber eher wenige.
Puh… irgendwie. Lohnt sich das echt?
Ganz schlicht. Ja, das tut es. Und zwar auf einer sehr persönlichen Ebenen.
Vom Anfang ist mein Baby, es ist noch klein, recht bunt und existiert in meinem Kopf schon deutlich länger als in gedruckter Form, aber seit 2016 können auch andere Menschen daran teilhaben und Freude daran haben.
Und das ist unglaublich befriedigend und das was mich antreibt.
Lohnt es sich finanziell? (I know THIS ist THE question!)
Ich mache mit meinen Comics keinen Verlust, was die Produktions- und Vetriebskosten angeht. Messen, Webseiten, Druck. Das finanzieren sich die Bücher bereits selbst.
Bekomme ich meine Zeit finanziert? – Nein, nicht mal ein Bruchteil.
Könnte ich nur von Comics meinen Lebensunterhalt bestreiten?
Nein. Das Thema hatte ich ja bereits oben. Ohne zusätzliche Freelancejobs und die Queerfinanzierung anderer Produkte würde es nicht gehen.
Ist das nicht unglaublich ernüchtern und warum schreibst du das überhaupt? Ich dachte immer du wärst ‚erfolgreich‘ mit dem was du tust!
Den Eindruck haben witzigerweise einige von mir. Ich muss immer ein bisschen schmunzeln, wenn mir von Leser, Kollegen, Leuten, die mich allgemein nur online erleben gesagt wird.
„Ja du – du bist so der Inbegriff des Indiezeichners. Bei dir funktioniert das ja.“
Und dann im Nachgang noch Zahlen ihres eigenen Projektes hinter herschieben, die deutlich höher sind als meine.
Bitte missversteht mich nicht. Ich bin gar nicht deprimiert über meine Zahlen. Ich finde ich bin erfolgreich. Immerhin habe ich drei Bücher einer Serie alleine pünktlich geliefert und die lesen auch immer noch Leute und wollen wissen wie es weiter geht und ich mache kein Minus. Das ist gut!
Von wirtschaftlichem Erfolg, der teilweise bei mir vermutet wird (Verstehe ich immer nicht, woher der Eindruck kommt – aber okay :D) bin ich aber weit entfernt. Und damit sicher nicht die Einzige.
Und deswegen dachte ich, ich mache das jetzt einfach mal öffentlich und vielleicht mag der eine oder andere ja auch ein bisschen was dazu sagen und mal so ein bisschen aus den Nähkästchen plaudern, wieviel er von seinen Indie-Comics so unter die Leute bringt. Ich glaube das kann uns allen nur guttun.
In eigener Sache
Wer findet, dass man an den Verkaufszahlen ruhig noch was drehen kann. ;D
Hier ist mein Shop, mit allen vorrätigen Büchern.
Wer generell meine Comicarbeit unterstützen möchte (ihr wisst schon, mehr Comic, weniger Freelance… weil puh Zeit und Energie)
Ich habe einen Patreon, auf dem man mich mit einem monatlichen Betrag unterstützen kann, gibt’s natürlich auch was für.
Oder wem Einmalspenden lieber sind. Dann habe ich auch Ko-Fi (funktioniert mit Paypal) alles gesammeltes Geld geht immer direkt in die Comicproduktion. Ich bezahle davon Druckkosten, allgemeine Produktionskosten oder meine Abos für meine Zeichenprogramme 😊
Zu guter Letzt.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
Schreib mir gerne was du über diesen Eintrag denkst. Eigene Zahlen würden mich auch wirklich sehr interessieren! Ich steh auf Statistiken 😀
Solltest du noch Fragen habe, dann auch her damit!
Caro
Hallo, danke für den interessanten Einblick!
Ich bin einer der nicht kommentierenden Leser auf deiner Homepage und über deinen Hinweis dort hierher gekommen. Ich lese auch auf bei Tapas und Smackjeeves mit Account, selten auch bei Animexx, und ohne bei Webtoons und auf vielen Einzel-Homepages – ich verfolge sicherlich an die 200 Comics und bin sehr dankbar, dass ich die kostenlos lesen darf. Wenn ich selber über das Existenzminimum hinaus verdiene, kaufe ich Papier- oder PDF-Ausgaben vieler Webcomics (wenn das Porto z.B. aus den USA höher ist als der Buchpreis, verzichte ich doch meistens aufs Papier). Patreon musste ich aufgeben, weil deren Login-Emails nicht mehr bei mir ankommen (alle anderen aber schon).
Ansonsten kann ich leider nicht zeichnen, und meine selbst verfassten Bücher sind noch nicht veröffentlichungsreif (d.h. ein Fachbuch habe ich mitherausgegeben und zur Hälfte geschrieben, das hat sich auch erstaunlich gut verkauft, woran allerdings nur der Verlag verdient hat). Als freiberuflicher Büchergestalter und Mit-Kleinverleger komme ich gerade so über die Runden – aber es wird besser! Comicmessen bleibe ich lieber fern, um mich nicht auf Jahre hinaus zu verschulden; meine Bücherregale sind schon lange überfüllt.
Mit unserem kleinen Verlag sind wir auf den Buchmessen, um ernst genommen zu werden – wirtschaftlich lohnt sich das überhaupt nicht (wir dürfen ja auch nichts verkaufen), aber die Kontakte zahlen sich hoffentlich auf Dauer aus. Wir träumen davon, dass wir irgendwann unsere Arbeitszeit bezahlt bekommen…
Hey hey,
danke für den Artikel! Ich muss sagen, dass ich nicht mit jemandem gerechnet hätte, der die Zahlen offenlegt. Find ich sehr mutig. 😛
Ich denke, es ist das Wichtigste, dass es für DICH erfolgreich läuft, je nachdem, ob es für andere erfolgreich wirkt oder nicht. Comiczeichnerin sein ist nicht nur ein Beruf, man kann den nur ausüben, wenn man wirklich liebt, was man tut, eben, weil oft Arbeitszeit nicht entlohnt ist und man die meist nicht miteinrechnet. Ich habe vor 3 Jahren wieder den Einstieg in die Artist Alley gemacht… wobei gabs Artists Alleys nicht zu dem Zeitpunkt vor meiner Pause. Da hat man Conhon-Einträge noch gratis gemacht. XD Ich bin sehr optimistisch hineingegangen und dachte, dass ich in zwei Jahr vielleicht um die 1000 Comics verkaufen kann. xD Ja, du darfst lachen. Ich habe ca. 500 geschafft, was für mich eine große Enttäuschung war (haha, ja, ich gebs zu, obwohl ich versucht habe, es mir nicht anmerken zu lassen. :P) . Es hängt von der Erwartungshaltung ab, die man an diese Conbesuche hat. Mittlerweile ist es so, dass ich dieses Jahr gerade Mal eine Con hatte, die zwar die Erfolgreichste war, aber ich das Gefühl hatte, dass mit meinen Produkten ab dem Zeitpunkt nichts mehr weitergeht. Ich hatte auch nichts Neues im Programm und deshalb die Cons für 2018 gestrichen. Durch meinen festen Job hatte ich nicht die Zeit meine offenen Projekte weiterzuführen. Für mich war klar, je länger ich Conbesuche mache, werden die Verkaufszahlen drastisch sinken und es würde mich nur mehr frustrieren, wozu ich es nicht kommen lassen wollte. Mein Plan war 2019 wieder auf Cons zu gehen, aber ich werde auch dieses Jahr auslassen, da ich ein anderes Projekt habe (ganz andere Branche), wo ich grad leidenschaftlich drinnenstecke und mit meinen Comics/ Mangas nicht weiterkomme. Du siehst, für mich lohnt es sich vom Zeitaufwand momentan einfach nicht. Ich hatte schon 2007/8 die ersten Probleme mit Cons. Probleme im Sinne von ‚Ich will nicht mehr hin, es ist sooo anstrengend da zu sitzen und ständig zu zeichnen? (damals noch gratis) Ich hatte immer Berge an COnHons abzuarbeiten und es hat mich am Ende sehr ausgelaugt, weil die Erwartungen an mich immer weiter gestiegen sind, noch dazu habe ich in Dauerschleife pecs und abs gezeichnet… ist ja nix dagegen einzuwenden, aber irgendwann wird man dem doch überdrüssig (ja, tatsächlich XD). Deswegen muss ich immer wieder die Reißleine ziehen, wenn ich merke, dass es zuviel wird. Ich denke, du weißt, was ich meine… Deshalb hab ich wohl Phasen, wo ich wieder omnipräsent bin und dann wieder welche, wo man nichts von mir hört. xD Ich habe für mich also festgestellt, dass sich Con-Besuche für mich nur lohnen, wenn ich neues Comic-Material habe. Ich gehe auch weniger gern auf ComicCons, da die echt nur noch am Rande was mit Comics zu tun haben. Auf ComicCons hab ich interessanterweise auch die wenigsten Umsätze gemacht… Andererseits war ich 1x auf der Dokomi, ich glaub, das war meine schlechteste Con. Da lag es vermutlich daran, dass die direkt 2 Wochen nach der LBM war, wo ich eigentlich immer am meisten verkaufe. Ich schau einfach mal, wie es weitergeht und wann ich das nächste Projekt ankündigen darf. 😛 Ich wollte von Comiczeichnen leben, aber ich habe dieses Jahr festgestellt, dass das für mich nicht funktionieren wird, einfach, weil ich noch andere Dinge sehr gern mache (die zeitaufwändig sind, die ich nicht missen möchte) und ich da gut verdiene, was mir sehr viel Sicherheit gibt und ich mir alles leisten kann, was ich zum Zeichnen benötige. Ich glaube, meine Freude und meine Kreativität würden drunter leiden, wenn ich permanent daran denken müsste, wie ich den nächsten Monat überstehe. D: Das kann nicht jeder und Respekt an jede/n, die das schaffen. Trotzdem, ich denke, wo ich jetzt bin, ist ein Punkt, wo ich sagen kann, dass ich es ‚geschafft‘ habe. Ich kann guten Gewissens sagen, dass ich Comic-/Mangazeichnerin bin (auch wenns nicht mein Hauptjob ist) und das war mir immer sehr wichtig. 🙂 Ich mache mir auch keinen Druck mehr, dass ich zu dem und dem Zeitpunkt was fertigmachen muss. 😛 haha
Ich wünsche dir auf jeden Fall noch sehr viel mehr Erfolg, als du jetzt schon hast und alles Liebe für 2019! 🙂
lG, Dee
Danke für den tollen Artikel Caro <3
So einen Einblick zu sehen, ist mega interessant. Bzgl Conventions schaue ich auch, ob sich das für mich lohnt oder nicht und wie du, sollte man erst einmal +-0 aus der Sache rauskommen (Was bis jetzt immer geklappt hat ^^')
Letztes Jahr war mein stärkstes Convention Jahr und wird es wohl bis auf weiteres auch gewesen sein. Denn die ganze Schlepperei und Aufbau und Druckerei hat mir jedesmal Zeit geraubt, da ich teilweise neue Sachen direkt für die jeweilige Convention produziert habe (und ich hab ja immer super viel Kleinkram, Anhänger, Lesezeichen, über 40 A6 Print Motive XD, Inktobers, Malbuch ..the list goes on).
Selbst die Coaket die im Februar ist, und wo Fahrt und Unterkunftskosten wegfallen, fällt bei mir dieses Jahr flach, da ich mich zeichnerisch verbessern will, und Convention mit Stand da ein bisschen im Weg steht. (Ich werde aber Samstag trotzdem hingehen, damit ich mal rauskomme und dir -sofern du da bist- und andern Zeichnen einfach mal wieder Hallo sagen <3)
Und ich will ja auch endlich mal selbst meinen Webcomic starten XD
Fühl dich ganz doll gedrückt :*
Huhu, ich habe es auch bis zum Schluss gelesen XDD Viel kann ich leider nicht sagen, da ich selbst keine Mangas zeichne; noch nicht. 😉 Ich habe es nämlich vor meine Geschichten im Kopf aufs Papier zu bringen. Ich zeichne zwar normale Artworks, aber eine Manga-„Geschichte“ eben noch nicht. Deswegen finde ich es echt toll, dass du diesen Beitrag geschrieben hast. Einfach, dass ich schon einmal eine Ahnung habe wie das Ganze abläuft. Natürlich weiß ich nicht, ob ich jemals so weit komme, dass ich auf Cons gehe, Merchandise und gedruckte Mangas verkaufen werde, aber um es einfach mal im Hinterkopf zu haben, hat mir dein Beitrag sehr geholfen. Danke dafür 🙂
Aber die Zahlen haben mich jetzt nicht sonderlich überrascht, denn genauso habe ich es mir vorgestellt. Natürlich möchte man etwas daran verdienen, aber für mich steht im Vordergrund, dass Fans etwas in der Hand halten können und wie du sagst, dass die Kosten (Hotel, Tisch und Co) abgedeckt sind. Ich arbeite hauptberuflich in einer Firma und der Job als Mediengestalter macht mir richtig Spaß. Das könnte ich nicht aufgeben. Deswegen wäre das Mangazeichnen sozusagen ein Zusatz für mich, wo ich am Anfang sehr viel aus meiner eigenen Tasche bezahlen müsste, was aber okay ist, weil ich es erstmal als Hobby beginnen möchte. 😉
Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und da ich deine Mangaserien noch nicht kenne, werde ich später darin mal reinlesen. 🙂
Liebe Grüße, Anzu
Hi liebe Caro <3
ich hab ja keine eigenen Comics, drum kann ich leider keine Zahlen servieren, aber ich wollte dich wissen lassen, ich hab alles gelesen 🙂 sehr interessant und lieb geschrieben, danke dafür.
wie sich unser guppycomic schlägt, müsstest du kathi fragen. keine ahnung, ob da überhaupt schon wieder die druckkosten drin sind.
bei cons freu ich mich auch immer über nicht-minus, klappt oft. vom bonus kauf ich mir meistens gleich auf der con sachen von tollen kollegen 🙂 leider is der recht… überschaubar.
mehr nähkästchen hab ich nich, sorry. hoffe wir sehn uns bald mal wieder, zum beispiel im mai münchen.
Liebste Grüße, Sarah